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Herbschtschtimmig

S’Johr wird aut, es nachtet schnäuer y, mir läbe wider dinne; dusse wird’s ruiger.
Es isch Herbschtschtimmig.
Dr Himu isch blauer u vom Waud geit e goudige Schimmer us; schpäti Farbepracht.

D’Luft isch würzig und süess; es schmöckt nach Schwümm.
S’Loub raschlet unger de Füess – wöu, es isch Herbschtschtimmig.
Dr Duft vo ryfe Öpfu; im Ofe e Öpfuchueche.

D’Schtädt schmöcke nach heisse Maroni. Es warms Gfüeu im eim drinne.
Me chunnt sech nöcher, wider mitem Schatz kuschle ohni anang blybe z’chläbe; me liebt sech wider.

Ke Schtress mit dr Bikinifigur, Schluss mit Qinoa-Auge-Schprosse-Avocado-Salat.
Ufem Herd schteit wider dr Schmortopf, dernäbe Grosis Chochbuech.
Zum Tee git’s Schoggiturte, derzue e Gedichtbang.

Wider Wulesocke a de Füess, die säuberglismete, mitem Zöpflimuschter, wo ganz farbig si.
D’Masche quitsche nüm uf de Nodle; kener verschwitzte Finger me.
Mit dr Herbschtschtimmig wird’s chüeler.
D’Lüt si wieder vüuschichtig ungerwägs, maches am Waud glych, wärde farbiger.
Niemer jammeret wägem Schwitze und ds Sunneliecht wo bländet. Jetz frürt me.

Dr Näbu zieht uf u hüllt aus ines Gheimnis.
Dr Wind chüschelet dr auti Gschichte is Ohr u verzöut vom Abschied u wider cho.
Mitem Brüetsch uf Pirsch, no bevor d’Sunne ufgeit.
De Wassertröpf zuelose wo vo de Böim tropfe.

Ds Urwyb i eim drinne lo düre schnuufe, nid urteile, nume sy.
Schtuune ab däm kitschig, i aune Täfelifarbe erschtrahlende Sunneufgang wo übers Näbumeer schlycht.
Wieder s’Mönsch sy gschpüre und d’Wunder um eim ume wohrnäh.
Am Lagerfüür de Waidmanne zuelose, d’Natur mit ihrne Ouge aluege und merke, sie meine s’Glyche.

Mit de Gottemeitli ufem Schpüuplatz Cheschtele sammle, derby mitem Schtifuschpitz d’Maroni us ihrer dornige Hüue quetsche; es isch wie schtacheligi Bibeli usdrücke.
Säuber gröschteti Maroni ässe. Nächer e Chürbissuppe; Chürbischöpf funkle dür d’Nacht.

Sech vom Summer erhole u vo de Grillpartynächt.
Es Buech läse u im Chopf ungerwägs sy.
Vom ne nöie Summer tröime; eine wo ganz angers söu sy u doch wider glych wird.

D’Herbschtschtimmig chunnt u geit, verzouberet di, macht’s dir liecht mit ihrer Pracht.
S’Schöne blybt nume e Momänt, bis es wider vergeit; bis aues vergeit.
D’Herbschtschtimmig isch aut u bringt wider Nöis.
Erfüut vom chlyne Glück, Zyt zum noche dänke; nöii Plän.
Es wird guet, aues.

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