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Tante Mumie

«Tante Gwen, säg, was isch dr Ungerschid zwüsche Mumie und Zombis?» zwöi blaue Chinderouge si erwartigsvou uf mi grichtet. Jetz isch jo das nid grad die Frog, wo me vo re Füfjährige erwartet. Ussert me isch Tante vo genau dere schpezielle Füfjährige, wo äbe genau sötigi Froge schtöut und vor Wüssensdurscht nume so lüchtet und i muess säge, i ha Fröid. Vor mim innere Oug ziet e flöigeumschwirrti Riisehorde vo Zombis dür entvöukereti Landschafte mit Zivilisationsüberräschte, wo scho besseri Zyte gseh hei und Abentürerinne uf Schatzjagd schleppe sech dür die flirrendi Ödnis vor Wüeschti ufem Wäg zu re gheime, us aune Charte tüugte, Pyramide. Grabe sech mit em Schüfeli im Aaschlag dür das antike Bouwärk u schtöue irgendeinisch, uf hauber Schtrecki fescht, dass sech dr Schpiess umdräit het u si jetz die Gjagte si, wöud dr Schatz vor Pharaonin natürliche vo re verfluechte Mumie bewacht wird. Bevor d’Fantasii ändgüutig mit mir düre geit, konzentrier i mi wider uf mini Nichte.

Ching si scho öpis wunderbars; ömu solang’s nid die eigete si und ig mini – üs Froue aadichtete – müeterleche Qualitäte a mim Tantitag by mine Nichtene cha ustobe. Mini urwybleche Fähigkeite länge auerdings nume derzue, de Meitli jede abschtrus Blödsinn byzbringe, wo mer düre Chopf geit und se am Zmittagstisch mit aberwitzige Diils ufs Chrüz z’lege, damit i wenigschtens eis Rüebli i se ine bringe. Isch nähr eifach doof, we die Grossi nach emne Tantitag besser cha feilsche aus d’Tante säuber u die nöi erworbene Superchräft gnüsslech gäge mi ysetzt.

Aber zrug zu de Mumie u Zombis. «Hm», mache ig u zwar nid, wöu i mi froge ob das richtig isch mitere Füfjährige über nüm so ganz früschi Untoti z’rede, sondern wöu i finge, dass das e ganz wichtige Frog isch und i die unbedingt wot korräkt beantworte. I klappe afang mis Noutbuuk zue, wöu, das chönnt lenger go. Auso verdräng i dr Gedanke, dass ig eigentlich söt schaffe und ignoriere die diverse Abgabgetermine wo uf mi zuerase und ig no gar niene bi. Das isch jetz vergässe und ig erinnere mi  a die Zyte zrugg, won i mi mit Komigs und frogwürdige Grusufüume vertörlet ha. Zombis hani nie gärn gha, die Cheibe hei mi immer gruuset. Guet, d’Mumie i dene Wärch hei aube o nid besser usgseh. Aber was ungerscheidet se? I mim Hirni ratterets. We me vom klassische Zombi usgeit, isch dä verhäxt, d’Mumie isch verfluecht. Auso nid würklech e Ungerschid. Dr Zombi isch s’wüuelose Wärchzüg vor e Wuuduu Häx. D’Mumie handlet hüüfig gäge Uftrag vore gheime Prieschterschaft, wo se söt zwäcks Beschtrofig müglechscht Untot und für ewig ir Gruft dunge bhaute u het meischtens nüt guet’s im Sinn. Abgseh vo de Mumie us dr öutere Literatur, denn si si no d’Überbringerinne vo Wysheit u gheimem Wüsse gsi, denn im Gägesatz zu de Zombis, si Mumie immer no Dänkfähig. Wyter im Teggscht, Mumie si konserviert u gseh nüm so schön us, Zombis si verrotendi, kannibalistischi Hüüfe u gseh no weniger schön us. We me aber uf die nöie Zombis geit, de isch do ke Häx me, sondern es Virus, wo Zombis erschafft und se grad zum ne Massefänomen macht. Woby, hützutags bruucht’s jo kes biologisches Experimänt, wo abverreckt isch, um Zombis z’erschaffe. Wenn i do am Morge im Tram und uf de Schtroosse so umeluege u gseh, wie d’Lüüt i ihri Smartfouns starre u wie ferngschtüüret umeschlyche – u wie mängisch i säuber so ungerwägs bi, do chönnt me meine, dass d’Zombiapokalypse o via Kompiutervirus chönnt über üs ybräche. Smombis sige das, bini ersch grad ufklärt worde. S’einzige was bi dere Zombiart verrotet, isch öpe s’Hirni. Aber zrug zur Frog vo mire Nichte, wöu dört geit das Schpiili wyter. Wirsch vom ne Zombi bisse, de bisch am Arsch u wirsch säuber zum ne Zombi, wirsch vore Mumie bisse, bisch eifach e Hootsch, wo vore Mumie isch bisse worde. Es sei denn, die verfluechti Mumie wot wider schön u begährenswärt wärde, de suugt si di us oder bruucht di Körper um ihre Gliebt wider uf z’hübsche, wo ou nüm so früsch usgseht. U de chunnt dr Momänt, wo mer chli dr Elan us dere ganze Sach ziet und mi miner Grübeleie  zu däm Punkt füere, won i bis jetz nume drum ume tanzet bi. Dä verfluecht Punkt, wo me unweigerlech schtreift, wes um Mumie und Zombis geit u dr unbedingt Wüue, dr idyllisch heili-Wäutgloube, wo me chrampfhaft versuecht ufrächt z’haute, zum bröckele bringt und eim mit dr brutale, unumgängleche Tatsach vom Vergängleche konfrontiert; dr Tod. U scho schtogli über die o mit Untotnige verbungeni Schüüch vo de Erwachsene mit em ne Ching Klarteggscht über dä unabwändbar Chreislouf vo Wärde und Vergo z’rede.

Mini Begeischterig schrumplet langsam zäme, wien e Lych im Sauzmantu. Isch villech doch no z’früeh, mini Nichte i die abgründigi Wäut vor Zombi- u Mumieliteratur y z’füere. Um nid no meh ufs Glattysch, wo mi miner Gedänkegäng unweigerliche härefüre, z’cho und wöu i däm Ching ganz sicher kener nächtleche Heimsuechige wot beschere, schtöu i mi tumm u anworte: «Ke Ahnig, si gseh beidi nüm so schön us u vermutlech schmöcke si o nüm so fein.» «De isch mini Schwöschter es Zombi», chunnt poschtwändend d’Antwort, «si schmöckt nämlech o nüm so fein.» Guet grettet, dänki, woni die Chlyni zum Wickutisch eskortiere. Aber glych breitet sech warm dr Tantischtouz i mim Härz us, im Wüsse, das die Zwöi, guet use chöme und e gsunge Hang zum Makabere hei. Und i weiss haargenau, o a däm Tantitag chumi wider ke Minute zum schaffe. I ghöre scho d’Umbouarbeite usem Wohnzimmer, wo vermuetlech grad in e Gruft verwandlet wird. D’Signau si eidütig, es wird ire Zombi-Mumie-Jagd usarte. Wird sicher grad z’Beschte sy, wenn i de Ching d’Ungerschide zwüsche Mumie u Zombis via Roueschpüu bybringe, so z’säge im Aaschouigsungerricht.

Houmoffis mit Ching, wär sech o immer dä Blödsinn usdänkt het, het je weder Ching, no chlyni Zombis u Mumie ghüetet. Aber öpis hani scho immer gwüsst, dass mir irgendeinisch d’Wüssensschätz us mire Komigs- u Grusufüumära wärde nütze.

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