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Böses Märli

Verflixt, jetz hock i do, mit emne Frosch. I weiss gar nid, wie das het chönne passiere, ha mer schliesslech nüt Böses derby dänkt. Wär hät scho chönne vorusahne, dass eis schüüchs uf d’Backe ghuuchets Müntschi grad setigi Konsequänze chönnt ha. Aber do chunnt mer i Sinn, so vö Märli nume einisch aa. Öpis louft ghörig usem Rueder und irgend e Prinzässin oder Prinz büglets de wider us. Schliesslech si so Verwandlige bau Autag im Märliland wyt, wyt wäg und us mim Prinz hät schtatt em ne Frosch chönne e Bär, e Löi, e Schwan, irgend es angers Biischt oder e Papple wärde. De bin mit em ne Frosch villech no guet dranne.
Aber komisch isch es glych, wöu eigentlech isch es doch aube dr umgekehrt Fau, e Prinzässin küsst e Frosch u vuala, e Prinz. Villech isch das mis Verhängnis, i bi ke Prinzässin. Woby, die Schöni mit ihrem Biischt und s’Aschenbrödel si jo o kener Prinzässinne u die chöi ihrne Prinze gfahrlos nöcher cho. Was han i auso fausch gmacht u vorauem, was mach i jetz mit däm Frosch, wo do immer no vor mer hockt und mi vorwursvou aaquakt? Im Teich im Schlosspark ussetze u druf hoffe, dass eines Tages e Chönigstochter, mit aagmässenem Aateil a blauem Bluet verbychunnt und sech am ne heisse Summertag im Schatte mit ihrem goudige Bäueli vertörlet? Tüecht mi jetz o nid richtig. E Prinzässin wo no mit Bauene schpüut, sött no nid grad mit i Frösch verwandlete Prinze aabandle u wohär weiss i de, ob dä Frosch vor mir uf e nes Läbe aus Frosch würklech vorbereitet isch? Schliesslech isch so nes Froschläbe o mit diversne Gfahre verbunge.

Uf jede Fau hock i jetz immer no mit däm Frosch do u schtöue fescht, dass miner Grübeleie zu kere adäquate Lösig füere und i versueche mi mit em Gedanke aazfründe, dass ig i däm Märli nid die schtrahlendi Höudin bi, sondern die düschteri Figur, wo das Ganze ersch zum Loufe bringt. Nume, dass ig mi bis jetz nid unbedingt aus Häx gseh hät. Aber i de Märli git’s jo nid nume die böse Häxe wo mit vergiftet Öpfle im Waud umewandere oder im Läbchuechehüsli wien e Schpinnele im Netz uf e nöchscht Tschaupi wartet, wo i d’Faue tappet. Es git no Zouberinne und Feene wo’s o fuuschtdick hinger de Ohre hei. Nume das by mir ke Absicht hinger mire Tat schteit.
Luege mer’s aus Betrybsunfau aa, dass dä Prinz jetz aus Frosch vor mir hockt. U villech het är’s jo verdient, wöu bym erschte Deit het är mir sicher nüt vo sine chlyne u grössere Schanddate verzöut. I gschpüre wie sech es fiises Lächle uf mis Gsicht schlycht. Guet, bin i d’Bösewichtin. I de Märli si das ir Regu die intressantere Gschtaute und ohni die chas am Schluss kes häppi Änd gä. Isch eifach blöd, dass es mit dene hüüfig kes guets Ändi nimmt oder si scho am Aafang us dr Handlig verschwinde. Aber villech fing i jo es angers Märli, won i cha mitmische. Uf jede Fau chan e Bösewichtin am ne schpandere Läbe entäge luege und ihri eigete Entscheidige träffe. Wöu, was mache die Prinzässinne scho? Die hocke irgendwo im ne Turm ygschpert ume u warte uf ihri Rettig oder schlummere im ne vo Dornegschtrüpp überwucherete Schloss oder im ne Sarg us Glas ihrem ändgüutige Schicksau entgäge u wärde derby ke Tag öuter – würd mi auerdings intressiere, wie die das mache…
Eh nu, wyter im Teggscht. We de eines Tages ändlech d’Rettig i Form vom ne – im beschte Fau – schtattleche Prinz vor dr Tür schteit, cha me nume hoffe, dass es de ou dr Mister Räit isch, wöu, dä het me de ar Backe bis zum «wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute glücklich» und so wyter. U ob de das s’Läbe isch, wo sech die Prinzässinne für sich würde ussueche, frog i mi scho. D’Rapunzel zum Byschpüu isch lang gnue im ne Turm fescht gsetzt gsi, villech packt se jetz s’Reisefieber u wot öpis vo dere Wäut gseh. I dänke, Tag y Tag us im ne Schloss umezhocke und z’schticke längwylet se schnäu mou. Oder s’Schneewittli, wo sech allei dür e Waud gschlage u schliesslech mit ihrne sibe Zwärge i re WG gläbt het, schnäggelet es sichers Läbe im Schloss, mit Schpaziergäng im Park u glägentleche Feschtivitäte o aa. I cha mer auso guet vorschtöue, dass si mit de Zwärge, wo d’Miine wäge outomatisierig d’Belegschaft kürzt het, es Bisness ufzoge het. Inschtantabentüür für gfruschteti Blaublüeter mit Überläbenstrening im Waud u Chlättertuure dür usghöuti Bärge. O bym Aschebrödel chan i mir nid vorschtöue, dass si, wo dr Prinz ändlech bögget het, wär si isch, d’Häng i Schooss leit. Guet, si het immerhin ihres Schicksau mehr oder weniger zur eigete Ufgaab gmacht u die Zwöi hei sech gägesytig gfunge. Aber im Märli chunnt ihre Prinz scho chli aus Hootsch übere. I bi mer sicher, dass s’Aschenbrödel irgendeinisch zu ihrem Göttergatte gseit het: «Isch guet, gang du mit dire Armbruscht go schpile, i mänätsche dis Chönigrych.» Si isch schliesslech e tagchräftigi Frou wo weiss wie gschäfte.

Aber o d’Prinze chöme mire Meinig nid besser wäg. Die arme Cheibe  müesse sech ohni Motorsagi dür Dornegschtrüpp dürechrüpple, a Hoorzöpf Türm uecheschtrample u sech Drache u angerne Monschter entgägeschtöue zum ihre Höudemuet z’bewyse. Die würde sech unger angerne Umschtäng sicher gmüetlecheri Hobbis ussueche wie Brieftube züchte oder Siguschtämple sammle. Wöu, es ligt uf dr Hang, dass die hoorschtrübende Bewährigsprobe für a ne Prinzässin z’cho, nid aui Prinze überläbe. I vo mire Syte cha do jede Drache verschto, wenn är aubott – chum het är sech zum ne gmüetleche Mittagsnuck uf sym Hort nidergleit – vom ne schwärtschwingende Höud gnärvt wird. Das eim do dr Rüggekamm dür d’Dili geit und son e Prinz grilliert wird, bevor är sech cha i d’Rüschtig bisle, ligt ir Natur vor Sach. Auso i ma jedem Drache so nes fürschtlechs Barbekiu gönne.

Jetz schläckess auso kener sibe Geisse me wäg, i bi eidütig die Bösi i däm Märli. Usbügle chan i do sowiso nüt me, schliesslech bin ig d’Verursachere. I packe mi Frosch y u haute bym nöchschte Schloss Usschou nach em ne gmüetleche Teich, wo är uf sini Rettere cha warte. Irgendwie chum i de scho a de Wache verby, mir Böse si jo grisse. Nähr schnäu verdufte, dr nöchscht Schytterhuufe chönnt für mi ufgschtöut wärde u bevor’s so wyt isch, wot i no es paar Märli meh aaschtüpfe. Es isch doch vüu befridigender – u do git mir sicher jedi Schriftschtöuere rächt – säuber mit de Fäde vom Schicksau z’schpile, schtatt wien e Marionette dürs nöchschte Abentüür z’schtogle. Auso, faus euch bym nöchschte Rundgang dür ne Schlosspark e Frosch us em ne Teich bedürftig aaquakt, probierets mou us. Denn wär weiss, villech fot so eues eigete Märli aa.

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